Die „Bettenhausener Schnecken“
Die Narrenzunft der „Bettenhausener Schnecken“ besteht seit 1984.
Wir sind eine kleine Narrenzunft mit insgesamt 84 Mitgliedern. Davon sind 35 Erwachsene und 4 Kinder aktive Mitglieder, die ein Häs tragen. (Stand: 15.06.2024)
Die Fasnet in Bettenhausen wurde bereits im Jahre 1912 zum ersten Mal erwähnt.Dabei handelte es sich lediglich um eine Dorffasnet, die sich in den heimischen Gasthäusern abspielte.
In den 50er Jahren begann in Bettenhausen der Weg zur organisierten Fasnet. Damals wurde von einer kleinen Gruppe ein „Mexikanerschiff“ gebaut, mit dem sie daheim und in der Umgebung auftraten.Ein tragischer Unfall beendete diese und ähnliche Auftritte jedoch schon nach wenigen Jahren.
Seit 1980 nahmen die Bettenhausener dann in Leinstetten am Dorfpokalturnier teil, woraus sich eine fasnetsfreudige Gruppe bildete, die 1984 die „Bettenhausener Schnecken“ gründeten und sich mit „Schnecken Bettenhausen“ ins Vereinsregister eintragen ließen. Der Name „Schnecken“ kommt daher, dass jedes Dorf und jeder Flecken früher auch einen Ortsnecknamen hatte. So wurden bspw. die Bewohner von Bettenhausen „Schnecken“ genannt, wenn auch das Ortswappen ein silberner Steinkauz ziert.
In den Anfängen waren die Schnecken mit einem hellbraunen Häs mit Pappmaschee-Masken unterwegs, wobei man oft in Leinstetten zu Gast war. Dort bekam man auch die Starthilfe um an weiteren Auswärtsveranstaltungen teilnehmen zu können.
Das Schneckenhäs, wie es auf dem Bild zu sehen ist, gibt es nun seit 1993.
Es stellt einen Knecht aus dem 19. Jahrhundert dar. Dieser Knecht tanzt während der Fasnet auf der Nase seiner Herrschaftsleute herum und hält diese zum Narren, was durch die Schnecke auf der Nase symbolisiert wird.
Der Stoff ist einfaches Leinen, wie es zu dieser Zeit getragen wurde. Die Schnecken auf unserem Häs sind nicht aufgemalt, wie es bei den meisten Zünften der Umgebung der Fall ist, sondern sie sind aufgenäht. Auf dem Hut und an der Kopfbedeckung, die aus lauter einzelnen Fleckchen besteht, sind echte Schneckenhäuschen angenäht.
Die roten Streifen sollen die Freude der Figur zum Ausdruck bringen, wobei das Grün an unserem Schneckenhäs die Nähe zum Schwarzwald darstellt. Als „Gschell“ wurde ein einfacher Bauchgürtel mit nur wenigen Glocken gewählt, um die Schneckenapplikationen auf Brust und Rücken nicht zu verdecken. Manche Schnecken haben eine „Saubloder“ die anderen haben ein Körble dabei, aus dem sie Süßigkeiten oder kleine Schneckennudeln verteilen.
Entworfen und gestaltet wurde das „Schneckenhäs“ von Jürgen Hohl, Vorstandsmitglied der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte.
Seit 1999 haben die „Bettenhausener Schnecken“ auch ein eigenes Häs für den Narrenrat.
Zur Bildung des Narrenrats wurden zunächst drei Narrenratsgewänder angeschafft. In den Jahren 2003 und folgend kamen weitere hinzu. Auch dieses Gewand wurde von Jürgen Hohl entworfen und von den Vereinsmitgliedern in dieser Form und Farbe mitgestaltet. Auf Brust und Rücken der Jacke ist natürlich die Schnecke zu sehen sowie das Gras, in dem sie sich aufhält. An der Jacke sind hell- und dunkelgrüne Fleckchen sowie die roten Streifen zu finden, die eine optische Einheit zum Schneckenhäs herstellen sollen. Die schwarze Kniebundhose ist mit Hosenträgern versehen, welche mit einer Schnecke verziert sind.
Die Vorstandschaft und der Ausschuss der „Bettenhausener Schnecken“ bestehen nicht aus einem „Elferrat“. Stattdessen ist es der Vorstandschaft und dem Ausschuss freigestellt im Schneckenhäs oder im Narrenratsgewand aufzutreten.